Schwanengesang auf die Großwildjagd in Afrika?

Im vergangenen Jahr hat es das Thema Afrikajagd bis in die Tagesschau und die BBC-Nachrichten sowie auf die Titelseiten großer Tageszeitungen in aller Welt geschafft. BueffelLeider nicht im Sinne der Jäger. Im Gegenteil: Es war ein „annus horribilis“, ein schreckliches Jahr, wie Königin Elizabeth II. in ähnlichen Fällen zu sagen pflegt.  Anti-Jagdorganisationen haben mit wenig Fakten, aber viel Emotion der uninformierten Öffentlichkeit weisgemacht, Trophäenjagd sei böse und führe zur Ausrottung des Wildes, vor allem der Elefanten und Nashörner. Gegen die Wirkung der Bilder breit grinsender alter Männer hinter toten Löwen oder Elefanten verblasst das Argument, dass deren Geldzahlungen den Naturschutz und die Wildereibekämpfung vor Ort finanzieren. Die Jäger waren mit ihren Argumenten so gut wie nicht öffentlich vertreten. Sie hatten dem „shitstorm“ in den sozialen Netzwerken nichts entgegenzusetzen. Als Folge verhängten mehrere Dutzend Fluglinien, einschließlich der deutschen Lufthansa, Transportverbote für Jagdtrophäen aus Afrika. Die USA, Australien und Frankreich verboten die Einfuhr von Löwen. Frankreichs und Hollands Umweltministerien würden gerne ein völliges Einfuhrverbot für Jagdtrophäen aller Art in die EU verhängen, so wie es die Partei der Grünen schon seit Jahren und der Deutsche Naturschutzring neuerdings fordern. International gilt auch Deutschland inzwischen als „Hardliner“, was die Verschärfung der Einfuhrbestimmungen artengeschützter Tierarten angeht. 

Hans Schomburgk - Per Fahrrad unterwegs zum Wild und zu den Wilden

Hans Schomburgk ist erst 17 Jahre alt, als er zum ersten Mal afrikanischen Boden betritt. Der Grünschnabel aus einer Hamburger Architektenfamilie soll auf der Farm eines VerwanSchomburgk-jungdten in Südafrika arbeiten. Das hat sein Vater so arrangiert. Doch dem jungen Hans steht der Sinn nicht nach Ackerbau. Er träumt von wilden Völkern, Elefanten und Abenteuern. Und vielleicht wird er ja auch ein Naturforscher wie sein berühmter Großonkel Robert, nach dem sogar ein Hirsch in Thailand benannt wurde. Der Bardame, mit der er sich auf dem Schiff nach Durban anfreundet, erzählt er von seinem Traum. Sie will sich in Kapstadt eine neue Stellung suchen und nimmt den Hamburger Jung unter ihre Fittiche. Wenn die besoffenen Glücksritter an Bord den Teenager drangsalieren, stellt sie die Goldgräber und Diamantenschürfer in den Senkel. Offensichtlich hat Hans Schomburgk etwas, das die Frauen anzieht. Er wird viermal heiraten und jeder Ehefrau ein Buch widmen.

Im März 1898 landet der junge Mann in Durban. „Mittellos, nur gestützt auf eine gehörige Portion Frechheit und Abenteurerlust“, berichtet er später in „Zelte in Afrika“. Doch sein erster Versuch, das Innerste Afrikas mit einem Pony zu erkunden, scheitert schon vor den Drakensbergen. Sein Vermögen von 50 Pfund ist damit so gut wie weg. Deshalb versucht er sich als Rennreiter, Droschkenkutscher und Artist. Schließlich tritt er der berittenen Polizei von Natal bei. Das ist viel Aufwand, um endlich auf Afrikas Tierwelt zu Schuss zu kommen.Wie Schomburgk erkennen muss, ist die Fauna in Südafrika jedoch schon sehr dezimiert worden. Die Buren haben so ziemlich alles totgeschossen, was in Reichweite ihrer Vorderlader und Mauserbüchsen kam. Den Rest hat die große Rinderpest hinweggerafft. Am Umfolozi-Fluß ist es dann endlich so weit: Er schießt seinen ersten Büffel, der ihn ohne viel Federlesen, da von einem anderen Bullen schwer geforkelt, angenommen hat.

„Da ich die Gefahr noch nicht kannte, hatte ich keine Angst. Ruhig zielte ich zwischen die funkelnden Lichter, und im Feuer brach er zusammen.“ Es bleibt der einzige Büffel, der ihn jemals annahm. Büffel sind wegen ihrer Seltenheit nach der Rinderpestepidemie streng geschützt, und Schomburgk muss sich vor Gericht verantworten. Da er Notwehr handelte, wird er freigesprochen und auch noch für seine Tapferkeit gelobt.Am Burenkrieg nimmt er auf englischer Seite teil. Die Parteinahme entspringt weniger der Überzeugung als der Tatsache, dass er ohnehin in englischen Diensten steht und sich dort auch wohl fühlt. Die deutschen Kolonialbürokraten werden ihm diesen „Verrat“ nicht vergessen.1902 kehrt er nach Deutschland zurück.

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